LaborkaninchenHilfe

e.V.

Besonderheiten 



Laborkaninchen sind genauso soziale Tiere wie andere Kaninchen. Durch den Aufenthalt in reizarmer Umgebung und die damit verbundene Einzelhaltung müssen jedoch einige Verhaltensweisen "wiederentdeckt" werden. Nach kurzer Zeit "sprechen" die Laboris jedoch wieder eine normale Kaninchensprache mit den entsprechenden körperlichen Signalen an Artgenossen.

Die Tiere erhalten im Labor in der Regel pelletiertes Futter. Wir beginnen in den Pflegestellen bereits mit der artgerechten Futterumstellung und informieren die zukünftigen Halter im Vorfeld bereits über die gewohnte Ernährung ihres Tieres.

Viele Laborkaninchenhalter beobachten Kotfressen bei den Tieren (nicht Blindarmkot). Hierdurch entsteht anfangs der Eindruck, dass das Kaninchen keinen Kot absetzen kann. Eine längere Verhaltensbeobachtung ergibt jedoch meist das direkte Aufnehmen des Kots nach dem Absetzen. Durch ausreichende und artgerechte Fütterung verschwindet dies innerhalb kurzer Zeit.
Aufgrund ihrer Vorgeschichte können unsere Tiere nicht genauso gut selektieren wie andere Kaninchen. Bitte unbedingt darauf achten, dass keine bedenklichen Pflanzen im Futtergemisch angeboten werden. 

Laboris reagieren manchmal schreckhaft auf bestimmte Geräusche : Zum Beispiel Rascheln von Plastiktüten oder Metallgeräusche (Rappeln in der Besteckschublade). Dies ist unerklärlich für den Halter, der doch in guter Absicht mit einer Tüte Lekkerlie ins Gehege kam oder nur eine Schere benutzt hat. Hintergrund sind bestimmte Erfahrungen der Tiere im Labor. Die Reaktion kann panisch sein mit andauerndem Rasen durchs Gehege. In diesem Fall bitte das Geräusch abstellen und den Raum verlassen. Nach einigen Minuten ist die Situation überstanden. Im Laufe der Zeit baut sich dieses Verhalten ab, wenn das unangenehme Geräusch mit angenehmen Reizen verbunden wird.

Typisch ist auch das sogenannte Gitternagen in den ersten Wochen. Im Labor gab es nicht viele Beschäftigungsmöglichkeiten, daher entwickeln die Tiere stereotype Verhaltensweisen. Durch phantasievolle Beschäftigungsangebote verliert sich dieses Verhalten in den ersten Monaten.

Und zum guten Schluss: 
Auch ein Laborkaninchen wird mal krank oder muss geimpft werden. Für den Tierarzt ist die Information, dass es sich um ein ehemaliges Laborkaninchen handelt, sehr wichtig. Ein umsichtiger Tierarzt wird das Tier auf dem Behandlungstisch besonders sichern und zusätzliches Personal dazu holen oder eventuell auf dem Boden behandeln, um Verletzungen durch Stürze zu verhindern. Bei geplanten Operationen sollte die Wartezeit des Tieres beim Tierarzt oder in der Klinik auf ein Minimum reduziert werden, damit die Tiere nicht im Anschluss ungünstig auf die Narkose reagieren. .